36 Komplexitätsstufen

Zeit, Atome, Moleküle, Makromoleküle, Einzeller, Vielzeller, Gesellschaften, Kultur+Zivilisation, Zukunft Menschheit

Neue Komplexitätsstufen entstehen durch stete Wechselspiele aus Interaktionen und Differenzierungen (Vielfalt).

Vom absoluten Nichts bis zur Zukunft der Menschheit in 36 Schritten

Eine sehr einfache Formel beschreibt die komplette Entwicklung der Menschheit, angefangen beim absoluten Nichts, über Atome, Moleküle, Makromoleküle, Einzeller, Vielzeller, Gesellschaften bis hin zu Kultur und Zivilisation. Darüber hinaus erlaubt uns die Formel einen Blick in die Zukunft der Menschheit!  Viel Spaß beim Lesen, ich freue mich auf Eure/Ihre Kommentare.

Zur Herleitung der folgenden Formel lesen Interessierte bitte Teil II von „Ewiges Sein“, v.a. Kapitel 8.

Komplexität = Interaktion + Differenzierung

Mit anderen Worten:
Eine neue Komplexitätsstufe entsteht immer durch ein
Wechselspiel aus Interaktionen und Differenzierungen (Vielfalt).

Die folgende Liste beschreibt in Kurzform die auf diesen Wechselspielen basierende

Entwicklung der Menschheit in 36 Schritten

Es geht an dieser Stelle natürlich darum zu zeigen, dass alle Ebenen nach demselben generellen Prinzip entstanden sind; und nicht darum, dass jeder Punkt exakt beschrieben ist! Sowohl die Interaktionen als auch die Differenzierungen sind jeweils kursiv geschrieben.

  1. Allererstes Universum (hypothetisch):
    Am Anfang war das Nichts. Das Nichts ist eigentlich ein ziemlich stabiler Zustand, den man sich als eine ebene Wasseroberfläche vorstellen kann. Allerdings ist auch das Nichts nicht absolut flach, d.h. es gibt Unebenheiten (Fluktuationen, Inhomogenitäten), die man sich als kleine, sanfte Wellen auf der Wasseroberfläche vorstellen kann.
    Die Unebenheiten des Nichts stellen sich als unbeständige Energieeinheiten dar. Alles, das vom Nichts verschieden ist, trägt Energie; diese Einheiten sind (noch) unbeständig, weil in der Regel dem Auftauchen der Energieeinheit deren Verschwinden im Nichts folgt.
    Es existiert noch keine Zeit, weil der „vorwärts“ und der „rückwärts“ gerichtete Zeitstrahl noch ununterscheidbar sind.

  2. Zeit (hypothetisch):
    Zwei parallel auftretende Energieeinheiten können sich miteinander verknoten und damit einen höheren Stabilitätsgrad erlangen. Die Energieeinheiten verknoten sich auf verschiedene Art und Weise miteinander.
    Entstehung der Zeit, weil links- und rechtsverknotete Energieeinheiten sich nicht mehr ohne äußere Energiezufuhr ineinander überführen lassen. Der Zeitstrahl ist von nun an nur noch nach „vorwärts“ gerichtet.

  3. Pre-Preonen (hypothetisch):
    Interaktionen von Energieeinheiten bzw. Teilchen; Entstehung verschiedener Pre-Preonen.

  4. Preonen (hypothetisch):
    Interaktionen von Pre-Preonen; Entstehung verschiedener Preonen.

  5. Komplexere Teilchen (hypothetisch):
    Interaktionen von Preonen; Entstehung verschiedener komplexerer Teilchen, u.a. Quarks, Elektronen, Neutrinos, Photonen, Higgs-Bosonen.

  6. Protonen und Neutronen:
    Interaktionen von Quarks; Entstehung verschiedener Atomkernteilchen.

  7. Atome:

    Interaktionen von Protonen, Neutronen und Elektronen; Entstehung von vier verschiedenen Atomen: Wasserstoff, Helium und kleine Mengen Lithium und Beryllium.

  8. Weitere Atome:
    Interaktionen von Atomen im Inneren von Sternen; Entstehung von über hundert verschiedenen Atomen und Ionen, Verteilung im Weltall durch Sternexplosionen.

  9. Moleküle:
    Interaktionen von Atomen und Ionen; Entstehung hunderter verschiedener kleiner Moleküle, u.a. Wassermoleküle.

  10. Planeten und Monde:
    Zusammenschluss von Molekülen, Atomen, Ionen, Staubteilchen; Entstehung verschiedener Gas­- sowie Gesteinsplaneten und -monde.

  11. Organische Moleküle:
    Interaktionen von in Wasser gelösten Molekülen; Entstehung unzähliger verschiedener großer Moleküle, u.a. Zuckermoleküle, Nukleinsäuren, Phospholipide, Aminosäuren.

  12. Makromoleküle:
    Interaktionen von großen und kleinen Molekülen sowie Ionen; Entstehung verschiedener Makromoleküle, u.a. RNA-Molekülketten und Lipiddoppelschichten (–> Bildung von Vesikeln, also Vorläufern von Zellmembranen).

  13. RNA = (Erb)Information
    Interaktionen von RNA-Molekülen mit RNA-Molekülketten; Entstehung verschiedener RNA-Doppelstränge –> Vererbung von Information.

  14. Evolution:
    Unterschiedlich exakte Interaktionen von RNA-Molekülen mit RNA-Molekülketten; Entstehung der Mechanismen der Evolution (Mutation und Selektion).

  15. Proteine und DNA:
    Interaktionen von Makromolekülen, großen und kleinen Molekülen sowie Ionen; Entstehung weiterer Makromoleküle, u.a. Proteine und DNA mit sehr verschiedenen Strukturen und Funktionen.

  16. Einzeller:
    Netzwerke aus RNA und Proteinen (später auch DNA), welche von einer Zellmembran umschlossen sind; Entwicklung unzähliger verschiedener primitiver Einzeller.

  17. Arbeitsteilung:
    Interaktionen unterschiedlich spezialisierter Einzeller, Weiterleben kleinerer Einzeller in größeren; Entwicklung höherer Einzeller durch Arbeitsteilung.

  18. Vielzeller:
    Dauerhafte Interaktionen von Einzellern durch unvollendete Zellteilungen; Entwicklung unzähliger verschiedener primitiver Vielzeller.

  19. Zelldifferenzierung:
    Positionsbedingte unterschiedliche Interaktionen von Vielzeller-Zellen mit der Umgebung; Entwicklung komplexer Vielzeller durch Zelldifferenzierung in verschiedene Gewebetypen.

  20. Zellkommunikation:
    Interaktionen von unterschiedlich ausdifferenzierten Vielzeller-Zellen; Entwicklung verschiedener Zell-Zell-Kommunikationen zum gegenseitigen oder einseitigen Nutzen.

  21. Botenstoffe:
    Kommunikation zwischen Vielzeller-Zellen über kurze Strecken; Entwicklung verschiedener Botenstoffe und Rezeptoren für den Zell-Zell-Informationsaustausch.

  22. Symbiosen und Parasitosen:
    Interaktionen von Lebewesen mit artfremden komplexen Vielzellern; Entwicklung vieler verschiedener Symbiosen und Parasitosen zum gegenseitigen oder einseitigen Nutzen.

  23. Kommunikation über mittelgroße Entfernungen:
    Kommunikation zwischen Vielzeller-Zellen über lange Strecken; durch Zelldifferenzierung Entwicklung von Kreislauf- und Nervensystemen, sowie von Tast-, Geruchs- und Geschmacksrezeptoren.

  24. Zentrale Nervensysteme:
    Weitergabe von in Nervenzellen gespeicherten Sinneseindrücken zu einem ggf. sehr viel späteren Zeitpunkt an andere Zellen; Entwicklung zentraler Nervensysteme, die unzählige verschiedene Informationen abspeichern, Grundlage für das Lernen.

  25. Kommunikation über große Entfernungen:
    Kommunikation zwischen Vielzeller-Zellen über sehr lange Strecken; durch Zelldifferenzierung Entwicklung von Augen, Ohren und Sprachsignalen.

  26. Objektabhängiges Lernen:
    Manipulation der Umwelt mit Hilfe natürlicher Werkzeuge; Entwicklung unzähliger verschiedener objektabhängiger Lernerfolge, Weitergabe der Information an nachfolgende Generationen.

  27. Sozialverhalten:
    Zusammenschluss von Lebewesen zu Schwärmen, Herden und anderen Gemeinschaften; Entwicklung von Sozialverhalten mit individuellen Verhaltensmustern.

  28. Gesellschaften:
    Interaktionen von Lebewesen in z.B. Tierstaaten, Rudeln und Sippen; Entwicklung von Gesellschaften, in denen Aufgaben von verschiedenen Individuen der Gruppe übernommen werden, Arbeitsteilung.

  29. Kultur und Zivilisation:   Beginn der Menschheit
    Interaktionen mit nachfolgenden Generationen durch objektunabhängige Informationsweitergaben; Entwicklung unzähliger verschiedener mehrfach auf sich aufbauender Lernerfolge, Grundlage für Kultur und Zivilisation.

  30. Hochkulturen:
    Interaktionen von Menschengruppen, Gründung von Dörfern, Städten und Staaten; Entwicklung sehr unterschiedlicher Hochkulturen aufgrund sehr verschiedener Lebensräume, sowie Fähigkeiten und Kenntnisse der Gemeinschaften.

  31. Berufe und Technologien:
    Handel und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, erhöhter Informationsfluss zwischen Menschen; Entwicklung verschiedener Berufe und Informationstechnologien, z.B. Buchdruck, Telefon, Verkehrsnetze.

  32. Kommunikationsplattformen:
    Interaktionen von Menschen mit verschiedenen Berufen, sowie mit Computern/Speichermedien (Erhöhung von Verarbeitungsgeschwindigkeiten und Speichervolumina); Entwicklung verschiedener Computerprogramme, externer Sinnesorgane (Teleskope, etc.) und Kommunikationsplattformen.

  33. Implantate und Prothesen:
    Weltweite Interaktionen von Menschen- und Interessensgruppen in Sekundenschnelle, Interaktionen von Lebewesen und technischen Bauteilen; Entwicklung vieler verschiedener neuer Schnittstellen und technischen Bauteilen, z.B. Neuroimplantate und mikroprozessorgesteuerte Prothesen, Grundlage für die Entstehung von Cyborgs (Mischwesen aus Mensch und Maschine).

  34. Neuronale Netzwerke:
    Lernen neuer „Fähigkeiten“ durch Interaktionen verschiedener Verarbeitungsschichten von künstlichen neuronalen Netzwerken („lernende Computer“); viele verschiedene große Datensätze werden auf viele verschiedene bedeutungsvolle Muster hin untersucht, z.B. automatische Gesichts- und Spracherkennungen.

  35. Komplexitätszeitalter (hypothetisch):   Zukunft der Menschheit
    Immer direktere und schnellere Interaktionen von Menschen, Maschinen und Netzwerken (Übergang vom Informations- ins Komplexitätszeitalter); Entwicklung von starken Spezialisierungen der Menschen (genetische Ausstattungen, künstliche/technische Adaptationen).

  36. Terraforming (hypothetisch):   Zukunft der Menschheit
    Globale und gezielte Beeinflussungen anderer Planeten oder Monde (Terraforming); Entwicklung vieler neuer Arten durch neu entstehende Umweltbedingungen und gezielte Manipulationen.

Die sehr einfache Formel „Komplexität = Interaktion + Differenzierung (Vielfalt)“ erlaubt uns also, etwas über die Zukunft der Menschheit zu erfahren und sich eine Meinung über zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen zu bilden!!  (zumindest wenn man es, so wie ich, als erstrebenswertes Ziel ansieht, dass die Menschheit neue Komplexitätsstufen erklimmt…)

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